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Der Charme des Nicht-Perfekten

Analog lebt

Nichts ist so angesagt wie Digital. Gerade in Krisenzeiten soll es ja das Allheilmittel schlechthin sein. Gut, in vielen Bereichen hat die Digitaltechnik ihre Vorteile und ihre Berechtigung. Aber nicht in allen.

Analog heißt, einfach übersetzt: Eine Schwingung bleibt eine Schwingung, von der Produktion des ersten Tones bis ans Ohr des Zuhörers. Bei Digital „hört“ man, simpel ausgedrückt, eine Zahlenkolonne. Den Unterschied kann man hören, sagen manche. Man kann ihn spüren, spüren viele. Das alles kann man „sehen“ – aber sehen Sie selbst.

Hommage an Zeiten mit optischer „Signatur“

Basis dieser Website ist im Wesentlichen eine Sammlung von Audio-Technik des 20. Jahrhunderts, zusammengetragen in vielen Jahrzehnten.

Warum? Nun, einmal aus klanglichen Gründen,  Authentizität ist hier das Stichwort. Dann aus technischen Gründen: Was wurde da nicht alles an raffinierter, zukunftsweisender und skurriler Technik erfunden! Nicht zuletzt sind auch optische Gründe ausschlaggebend: Viele Geräte sind zeittypisch, haben ein Design, das unverwechselbar für eine Idee, ein Unternehmen oder ganz markant für eine kurze Zeitspanne steht, Stichwort „1970er-Jahre“.

Früher hatte alles einen besonderen Charakter

Im „Museum“ bekommen Sie einen vagen Eindruck von einer Ära, die eine tolle Ausstrahlung hat. Im Shop finden Sie günstige defekte und restaurierungsbedürftige Geräte, die dazu beitragen könnten, das vergangene Jahrhundert audio-technisch, optisch, emotional, sentimental… zumindest in kleinen Portionen am Leben zu erhalten. Und das Angebot wird laufend erweitert.

Nachhaltig denken: Reparieren!

Nahezu alle Geräte, die einige Jahrzehnte lang im Einsatz waren, sind reparaturbedürftig. Bauteile altern, die Mechanik verharzt, Kontakte verlieren den Kontakt, Fehlbedienung oder rohe Gewalt erledigen den Rest. Vieles wandert(e) daher einfach in den Müll, aber die Zeiten scheinen sich – langsam aber sicher – zu ändern. Hat man noch vor wenigen Jahren nichts mit einem „CO2-Fußabdruck“ anfangen können, so gehört er heute zum täglichen Sprachgebrauch.

Es lohnt sich. Meist.

Technik des 20. Jahrhunderts kann man (meist noch) reparieren, restaurieren, zu neuem Leben erwecken. Oft ist das klangliche Ergebnis unerwartet und einzigartig, manchmal sind Geräte richtige Schmuckstücke, manchmal ist die einfache, intuitive Bedienbarkeit der entscheidende Punkt.

Und manchmal ist es auch schön, wenn man späteren Generationen sagen kann: Das gab’s einmal, das war sehr gut damals und ist nicht nur schön, sondern auch verblüffend gut heute!

Jetzt zum schwierigen Teil: Wer repariert's?

Kurz gesagt: Viele können das. Weil sie dafür ausgebildet wurden oder es lernen wollen, weil es ihr Hobby ist, weil es sie interessiert, weil sie es sinnvoll finden, weil es Menschen zusammenbringt – es gibt tausend gute Gründe dafür. Und an solche Menschen wende ich mich hier: Viele alte Geräte könnten gerettet werden, wenn sich jemand darum kümmert. Eine schöne Aufgabe, die primär Energie und Zeit kostet.

Keep swingin'

Wer Dinge am Leben erhält und repariert, der trägt auch zu einem bewussten Umgang mit Ressourcen bei – und ganz besonders mit der „Software“, also der Musik. Insbesondere der auf analogen Tonträgern.

Verliebt in Imperfektion.

Vintage Audio as-is. Das heißt aus gutem Grund so: Wir haben nicht die Kapazität, uns allen Geräten mit gleicher Hingabe zu widmen, um sie am Leben zu erhalten. Und wir müssen realistisch bleiben: Die Kosten für professionelle Restaurierung lohnen sich nur bei Geräten, deren – damit deutlich gestiegener – Wert der Markt honoriert. Was aber wie „honoriert“ werden wird, das fällt ein wenig unter Spekulation oder persönliche Einschätzung.

Hier bieten wir jedenfalls zu realistischen Preisen solche Objekte an, die an und für sich durch den „ökonomischen Rost“ fallen würden. Wir empfinden das einfach als schade, unfair – und als eine gewisse Art von Kulturgut-Verlust. Also retten wir, was wir sinnvollerweise können – und motivieren andere, das zu retten, was sich für sie zu bewahren lohnt.

Im Klartext: Die meisten der hier angebotenen Geräte sind auf irgendeine Weise „kaputt“, unvollständig, von eingeschränkter Funktionalität, optisch nicht perfekt, nicht getestet und primär zum Restaurieren oder als Ersatzteilspender gedacht.

Aber selbst wenn ein 30 oder 50 Jahre altes Gerät jetzt anstandslos funktioniert: Allein aufgrund des Alters ist immer mit dem Versagen irgendwelcher Teile zu rechnen. Das sollten Sie immer im Kopf haben. Beim Auto würde das unter „natürlicher Verschleiß“ fallen und (siehe Oldtimer) auch noch nach hundert Jahren repariert werden. Bei vielen Audio-Geräten loht sich das auch – und Ersatzteile sind meist (es gibt Ausnahmen) aufzutreiben. Dem Internet sei Dank.